Reisebericht 2023

REISEBERICHT 2023

Zu Besuch zum Schuljahresende

Im Juli war es soweit: gemeinsam mit zwei Freundinnen bin ich wieder zu unserer OMO Child Familie nach Jinka gereist. Ich war neugierig, was sich seit meinem letzten Besuch im Frühjahr 2022 getan hatte. Zu unserer großen Freude wurden wir bereits am Flughafen von Lale Labuko, seinem Stellvertreter Buche Solomon sowie zwei unserer Patenkinder am Flughafen begrüßt. Wir sind sofort zu OMO Child gefahren, denn die übrigen Kinder und Angestellten warteten bereits auf uns. Es war schön zu sehen, dass sich die Kinder an mich erinnerten, so dass die Begrüßung sehr herzlich war. Mein Patenkind Metsenenat sprang mir direkt in die Arme.

Zunächst hat uns Lale gezeigt, wie das Gelände weiterentwickelt wurde. Für die Schule wurde eine Bücherei sowie ein Spielplatz gebaut, was den guten Ruf der Schule sicherlich weiter unterstützt. Das Grundstück war begrünt und verschiedene Obstbäume waren gepflanzt worden, so dass auf Dauer eigenes Obst geerntet werden kann. Der größte Spaß für die Kinder aber war der neue Sportplatz mit Fußballtoren und Basketballkörben.

Ein Schmunzeln hat mir vor allem der Anblick eines Kälbchens entlockt. Dieses hatte OMO Child kurz zuvor vom Äthiopischen Präsidenten, Abiy Ahmed, während eines Besuchs in Jinka geschenkt bekommen. Seit der Übergabe trug sie noch immer einen Luftballon am Schwanz. Zukünftig soll sie den Kindern regelmäßig frische Milch liefern.

 

Nach unserem Rundgang stand für die Kinder ein Höhepunkt unseres Besuchs an: wir hatten mit Hilfe einer Online-Spendenaktion neue Trikots und Sportschuhe gekauft. Die Überraschung war ein voller Erfolg. Das Strahlen in den Augen der Kinder war unbezahlbar. Besonders schön war zu sehen, mit welchem Stolz die Kinder den Schriftzug „OMO Child“ auf dem Rücken trugen. In dem Moment wurde mir klar, dass die Schule dazu beigetragen hatte, OMO Child zu einem echten Markennamen zu entwickeln. Vorbei sind die Zeiten, in denen der Name das Synonym für verstoßene Kinder war. Das war ein tolles Gefühl. In den nächsten Tagen wurde das Sportfeld ausgiebig genutzt, um die neuen Trikots zu testen. Zugleich hatten wir jede Menge Kleidung aus Deutschland mitgebracht, die die „Mamas“ in großer Gelassenheit vorsortiert hatten, damit auch alle Kinder etwas Neues zum Anziehen bekamen.

Am Sonntag stand dann ein weiterer Höhepunkt an: die große Feier zum Abschluss des Schuljahres. Es kamen hunderte von Eltern und Schülern. Es war ein unglaublich buntes Bild. Eltern wie auch die Kinder hatten sich für die Feier extra schick gemacht und insbesondere die kleinen Mädchen zogen mit ihren kunstvollen Frisuren und langen Kleidern sofort unsere Aufmerksamkeit auf sich.

Es folgte eine 3,5 stündige Veranstaltung. Lale, der Schulleiter, Elternvertreter und Lokalpolitiker hielten ihre Reden. Dazwischen lockerten Tanz und Gesang der Kinder die Atmosphäre auf. Als Ehrengast durfte ich das Brot sowie die Torte zum dritten Geburtstag der Schule anschneiden, bevor die Jahrgangsbesten geehrt wurden. Auch daran durfte ich mich beteiligen. In Äthiopien gibt es zentrale Abschlussprüfungen und in einigen Jahrgangsstufen haben die OMO Child Schüler gleich die ersten drei Plätze in der Region gewonnen. Besonders schön war es, den Stolz der Eltern zu sehen, wenn sie ihren Kindern das Zeugnisgeld der Tradition folgend auf die Stirn klebten. Und mit ebenso großer Dankbarkeit gab es für den Schulleiter „Standing Ovation“ und nach der Veranstaltung Umarmungen von Dutzenden Schülern und Eltern. Da wurde uns noch einmal bewusst, dass Bildung im Omotol noch immer etwas ganz Besonderes ist.

Nach unserem Besuch in Jinka sind wir mit Lale weiter nach Dus gefahren, wo wir angefangen haben, ein Internat für die Kinder der Stämme des Omotals zu bauen. Hierüber gibt es einen eigenen Bericht.

Nach gut einer Woche in Äthiopien sind wir mit dem guten Gefühl zurück nach Deutschland gekehrt, dass es den Kindern und Betreuern bei OMO Child gut geht und wir dank unserer Spender einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Vielen Dank dafür!

 

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